Am 10. Oktober vor 20 Jahren starb Klaus Bechtel, 1999-2004 Bürgermeister der Stadt Herten. Mit seiner Weitsicht und seinem Engagement hat er wichtige Weichenstellungen getroffen, von denen die Stadt heute noch profitiert.
1966 trat er als Auszubildender in den Dienst der Stadt Herten ein, wo er sich bis zum Stadtdirektor hochgearbeitet hat und auch als Personalrat Verantwortung übernommen hatte. Aus dem Amt für Datenverarbeitung und Stadtentwicklung, dessen Leiter er 1983 wurde, entwickelte er das PROSOZ-Institut, heute eine GmbH als 100%-Tochter der Stadt, einer der größten Arbeitgeber in Herten und deutschlandweit führend in der Software-Entwicklung für Kommunen.
Als Stadtdirektor und Bürgermeister hat er es verstanden, Herten Perspektiven für die Zeit nach dem Bergbau zu eröffnen. Neben der Gründung von Prosoz gehört dazu die Entwicklung des Standorts Ewald, wo er den Satz geprägt hat « 1000 Arbeitsplätze – aber schnell ». Mit der Gründung der Hertener Bürgerstiftung und dem Bürgertraberverein hat er gezeigt, dass ihm bürgerschaftliches Engagement sehr wichtig war. Er starb, als Uli Paetzel bereits zu seinem Nachfolger gewählt war und er sich mit ganzer Kraft Prosoz widmen wollte. Bildung und Ausbildung, die Vermittlung von Schulabsolventen an Betriebe und die Förderung von Sprachkompetenzen bereits im Kindergarten waren ihm wichtig. Er initiierte eine breite öffentliche Diskussion und Beteiligung zur Stadtentwicklung nach dem Bergbau. Dabei war er über die Parteigrenzen hinweg anerkannt und gut vernetzt. Herausragend war sein Engagement für die Modernisierung der Verwaltung mit der intensiven Mitarbeiterbeteiligung nach dem Tilburg Modell setzte er bundesweit Maßstäbe.
01.04.1966: Eintritt in den Dienst der Stadt Herten als Auszubildender, danach im Amt 10 (Hauptamt) eingesetzt, wohl überwiegend im Bereich EDV
01.01.1976 – 30.06.1983 Personalratsvorsitzender
01.07.1983: Leiter des Amtes für Datenverarbeitung und Stadtentwicklung
01.08.1989: Gründung des PROSOZ-Institutes & Bestellung zu dessen Geschäftsführer (nebenamtlich)
01.11.1992: Ernennung zum Ersten Beigeordneten (Vertreter des Stadtdirektors)
01.03.1994: Ernennung zum Stadtdirektor
01.10.1999 – 30.09.2004: (hauptamtlicher) Bürgermeister